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Upward Management: Wie Du Deinen Chef führen kannst – ohne zu manipulieren

Als ich zum ersten Mal von „Upward Management“ gehört habe, war meine erste Reaktion: Moment mal – soll ich jetzt etwa meinen Chef managen? Klingt erstmal schräg, oder?


Aber je länger ich mich mit dem Konzept beschäftigte, desto mehr erkannte ich: Es geht nicht darum, die Rollen zu tauschen. Es geht auch nicht darum, jemanden zu manipulieren. Es geht darum, die Zusammenarbeit mit Deiner Führungskraft aktiv mitzugestalten – und damit nicht nur Deinen Chef, sondern vor allem Dir selbst den Arbeitsalltag zu erleichtern.


Foto: fauxels

Was ist Upward Management überhaupt?


Upward Management bedeutet, dass Du die Beziehung zu Deiner Führungskraft nicht einfach dem Zufall überlässt. Statt darauf zu hoffen, dass Dein Chef schon weiß, was Du brauchst, bringst Du Dich aktiv in die Zusammenarbeit ein.


Das Ziel? Eine produktivere, klarere und menschlichere Beziehung – für beide Seiten.


Denn ja, auch Führungskräfte sind Menschen. Sie haben ihre ganz eigenen Vorlieben, Kommunikationsstile und blinde Flecken. Und genau da setzt Upward Management an: Du hilfst Deiner Führungskraft, Dich besser zu führen – und machst damit gleichzeitig Deinen eigenen Job leichter, angenehmer und erfüllender.


Was Upward Management nicht ist


Es geht nicht darum, Deine Führungskraft zu manipulieren.

Es geht nicht darum, Dich anzubiedern oder Dich zu verstellen.

Und es geht schon gar nicht darum, die Verantwortung für schlechte Führung zu übernehmen.


Stattdessen geht es um Verantwortung auf Augenhöhe. Und darum, Dir die Frage zu stellen: Was brauche ich, um gut arbeiten zu können – und wie kann ich das so kommunizieren, dass meine Führungskraft mich darin unterstützen kann?


5 konkrete Beispiele für Upward Management


1. Lass Deinen Chef nicht Gedanken lesen


Nur weil Du etwas denkst oder fühlst, heißt das nicht, dass es für andere sichtbar ist. Vor allem nicht für Deine Führungskraft. Und doch passiert genau das ständig: Wir ärgern uns über mangelndes Feedback, fehlende Struktur oder zu hohe Erwartungen – sprechen es aber nicht an.


Upward Management bedeutet: Sprich aus, was Du brauchst. Vielleicht wünschst Du Dir mehr Rückmeldung zu Deinen Projekten, mehr Fokus auf bestimmte Aufgaben oder Unterstützung in der Priorisierung. Sag es. Klar, freundlich, professionell.


Übrigens: Das gilt auch für Gehaltserhöhungen. Warte nicht darauf, bis Deine Führungskraft erkennt, dass Du mit Deinem Gehalt unzufrieden bist. Finde heraus, was bei Euch der übliche Weg ist und sprich es an.


2. Kläre Erwartungen – frühzeitig und regelmäßig


Ein einfacher, aber wirkungsvoller Satz, den Du in Dein Repertoire aufnehmen solltest:„Was ist Dir bei diesem Projekt besonders wichtig?“

So vermeidest Du nicht nur Missverständnisse, sondern zeigst auch echtes Interesse daran, Deine Arbeit so zu gestalten, dass sie Deinen Chef und Dich zufriedenstellt.


3. Finde den richtigen Kommunikationsstil


Manche Führungskräfte lieben strukturierte E-Mails mit Stichpunkten. Andere bevorzugen einen kurzen Zuruf auf dem Flur oder ein schnelles Check-in via Teams.

Frag nach! Zum Beispiel so: „Wie möchtest Du am liebsten über den Projektfortschritt informiert werden – lieber schriftlich oder in kurzen Meetings?“


Allein diese Frage kann Wunder wirken. Und sie zeigt Deiner Führungskraft: Du denkst mit.


4. Gib Feedback – auch nach oben


Wenn etwas gut läuft, sag es. Wenn Du eine Entscheidung nachvollziehen konntest, obwohl sie unbequem war – teile das mit. Konstruktives Feedback nach oben ist nicht nur mutig, sondern kann Beziehungen stärken und Vertrauen aufbauen.


5. Biete Lösungen statt Probleme


Statt zu sagen: „Das klappt so nicht“, probier’s mal mit:„Mir ist aufgefallen, dass XY in der Abstimmung hakt – ich hätte einen Vorschlag, wie wir es verbessern könnten.“


Du wirst erstaunt sein, wie offen viele Führungskräfte auf solche Impulse reagieren – wenn sie respektvoll und lösungsorientiert formuliert sind.


Was bringt Dir das Ganze im Jobcrafting?


Upward Management ist eine unterschätzte, aber unglaublich wirksame Jobcrafting-Methode. Denn:


Du gestaltest Deine Arbeitsbeziehungen aktiv mit – statt sie einfach hinzunehmen.

Du holst Dir Klarheit über Erwartungen – und kannst gezielter Deine Stärken einbringen.

Du baust Vertrauen und Einfluss auf – und legst damit den Grundstein für mehr Selbstwirksamkeit im Job.

Du stärkst Deine Kommunikationskompetenz – eine der wichtigsten Fähigkeiten überhaupt, wenn Du beruflich wachsen willst.


Und das Beste: Du musst dafür weder Deine Stelle wechseln noch ein riesiges Projekt starten. Kleine Schritte, wie ein offenes Gespräch oder eine gezielte Rückfrage, können schon reichen, um spürbar etwas zu verändern.


Fazit: Führung ist keine Einbahnstraße


Natürlich liegt es nicht allein an Dir, wie gut die Zusammenarbeit mit Deiner Führungskraft funktioniert. Aber Du hast mehr Einfluss, als Du vielleicht denkst. Und genau diesen Einfluss kannst Du nutzen – nicht nur für den Erfolg Deines Teams, sondern vor allem für Deine eigene Zufriedenheit im Job.


Denn am Ende ist Jobcrafting genau das: Die aktive Gestaltung Deiner Arbeit – im Rahmen Deiner Möglichkeiten.

Und Upward Management ist eine dieser Möglichkeiten.


Deine Führungskraft ist eine besonders harte Nuss? Oder es gibt ein ganz anderes Thema, das Dich in Deinem Job beschäftigt? Dann buch Dir hier ein kostenloses Gespräch und wir schauen, wie Du Deinen Job konkret so gestalten kannst, dass er besser zu Dir passt.




Wer schreibt hier?


Rund 57.342 Stunden unseres Lebens verbringen wir im Job. Er sollte also besser wirklich zu uns passen.


Ich bin Tamara. Dein Jobcoach.


Mit meiner langjährigen Erfahrung im HR und als Coach unterstütze ich Dir auf Deinem Weg zum Traumjob. Egal ob es eine bessere Version Deines bestehenden Jobs ist, etwas ganz Neues, oder ein Jobmix, mit dem Du alle Deine Stärken ausleben kannst.


Du willst mehr erfahren? Lass uns kennenlernen!

 
 
 

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