Wie Du als Scanner Deine vielen Leidenschaften leben kannst – trotz 9-to-5-Job
- tamaraschopka
- 1. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
Es gibt Tage, da wünschte ich, der Tag hätte doppelt so viele Stunden. Als Scanner. Vielinteressierte. Multipotentialistin. Oder wie auch immer Du es nennen magst.
Wenn Du so tickst wie ich, dann weißt Du genau, wovon ich spreche: Dein Kopf ist voller Ideen, Deine Wunschliste an Projekten ist länger als jede To-do-Liste und trotzdem scheint nie genug Zeit zu sein. Besonders dann nicht, wenn Du einem klassischen 9-to-5-Job nachgehst.
Und irgendwann passiert es: Du schiebst Deine Interessen weg. Sagst Dir, dass jetzt erstmal der Job Vorrang hat. Dass Du später schreiben, malen, coden, musizieren oder lernen kannst. Wenn mal „mehr Luft ist“. Abends bist Du dann zu müde, am Wochenende zu erschöpft – und fragst Dich irgendwann, warum Dir so viel Energie fehlt.
Dabei liegt genau darin der Denkfehler.

Energie kommt für Scanner vom Ausleben ihrer Interessen
Energie kommt nicht nur vom Ausruhen. Sie kommt vom Tun – und zwar von dem, was Dich erfüllt.
Ein sicherer Job und ein kreatives, vielseitiges Leben müssen kein Widerspruch sein.
Im Gegenteil: Oft gewinnen beide Seiten, wenn Du Deinem inneren Feuer Raum gibst. Es geht nicht darum, gleich alles umzukrempeln – sondern darum, Modelle zu finden, die für Dein Leben funktionieren. Hier sind fünf erprobte Wege, wie Du als Scanner Deine Interessen in Deinen Alltag integrieren kannst – ganz ohne Deinen Job zu kündigen.
Deine Lebensmodelle als Scanner mit Full-Time-Job
Modell 1: Das Minimalmodell – Wenig Zeit, große Wirkung
Think big war gestern. hier gilt: Denk klein. Wirklich klein. So klein, dass es fast schon albern wirkt. Eine Minute Meditation. Ein Satz für Dein Buch. Zwei Akkorde auf der Gitarre. Eine Skizze mit dem Bleistift.
Warum das funktioniert? Weil es Dich in Bewegung bringt – und aus dem Gefühl herausführt, gar nichts für Deine Interessen tun zu können. Aus einer Minute werden oft fünf. Aus einem Satz vielleicht ein Kapitel. Und selbst wenn nicht: Du bleibst verbunden mit dem, was Dir wichtig ist.
Und Du wirst erstaunt sein, wie viel Du selbst in dieser kurzen Zeit für Deine Ziele erreichen kannst.
Modell 2: Freiheitsblöcke – Nutze, was eh schon da ist
Nicht jeder Urlaub muss eine Fernreise sein. Warum nicht mal eine Woche Bildungsurlaub für das, was Dich interessiert – und nicht für den Lebenslauf? Oder drei Tage frei, um an einem Herzensprojekt zu arbeiten?
Auch Sabbaticals oder unbezahlter Urlaub lassen sich mit etwas Vorlauf oft realisieren – besonders, wenn Du klar kommunizierst, dass es Dir um neue Perspektiven und langfristige Energie geht. Vielleicht findest Du sogar einen Job, der saisonale Auszeiten ermöglicht – wie im Bildungsbereich oder im Kulturbereich.
Ideen für Freiheitsblöcke:
3 Tage Digital Detox mit Skizzenbuch im Wald
1 Woche „Kreativ-Retreat“ zu Hause
2 Monate Sabbatical für das Herzensprojekt
Ferienzeiten im Lehrberuf für Weiterbildung oder kreative Projekte
Modell 3: Nutze Auslastungsschwankungen im Job kreativ
Teilzeit ist nicht (nur) für Mütter da. Und muss auch keine Entscheidung fürs Leben sein. Gerade wenn es in Deinem Job auch ruhigere Phasen gibt, kann es von beiden Seiten von Vorteil sein, wenn Du für ein paar Monate Deine Stunden reduzierst. Ob 80 %, 70 % oder weniger – die freie Zeit ist kein „Lückenfüller“, sondern wertvoller Schaffensraum.
Und nichts ist für Scanner schlimmer, als stumpf Stunden absitzen zu müssen, während so viele tolle Ideen auf einen warten.
Vielleicht brauchst Du auch gar kein Teilzeitmodell – sondern kannst über ein Gleitzeitmodell gezielt Überstunden aufbauen, die Du später für Deine Projekte nutzen kannst. Sprich mit Deinem Arbeitgeber. Mehr Menschen als gedacht finden kreative Lösungen – wenn Du weißt, was Du brauchst.
Modell 4: Jobcrafting – Mach Deinen Job scannerfreundlich
Nicht immer brauchst Du einen zweiten Job für Deine Interessen. Manchmal kannst Du sie in Deinem Job unterbringen. Vielleicht kannst Du intern ein neues Projekt übernehmen, das Deine Kreativität anspricht. Oder Deine Vielseitigkeit in interdisziplinäre Teams einbringen.
Frage Dich:
Welche meiner Interessen könnte ich in meinen Job einfließen lassen?
Gibt es Gestaltungsspielräume, die ich bisher übersehen habe?
Welche Skills möchte ich entwickeln – und wie könnte ich sie im Arbeitskontext nutzen?
Modell 5: Das Phasenmodell – alles hat Platz, nur nicht gleichzeitig
Vielleicht hast Du viele Interessen – aber nicht alle müssen jetzt gelebt werden. Stell Dir Dein Leben wie ein Bücherregal vor. Manche Bücher sind gerade offen, andere stehen bereit. Du darfst rotieren. Phasenweise. Saisonal. Oder mit bewusstem Fokus auf ein Projekt.
Heute ist vielleicht der Monat des Gärtnerns. Nächsten Monat steht dann Podcasten an. Alles hat Platz – nur nicht gleichzeitig.
Fazit: Du musst Dich als Scanner nicht entscheiden. Du darfst kombinieren.
Scanner zu sein ist keine Schwäche. Es ist eine Superkraft – wenn Du weißt, wie Du sie für Dich nutzen kannst. Und die gute Nachricht ist: Es braucht keine Kündigung, keinen radikalen Schritt. Sondern nur den Mut, neue Modelle zu denken – und den ersten kleinen Schritt zu machen.
Denn das Gefühl, Deine Interessen ernst zu nehmen, verändert alles. Es gibt Dir Energie, Selbstwirksamkeit und Zufriedenheit – auch (oder gerade) im 9-to-5.
Du willst rausfinden, wie Du das für Dich passende Arbeits- und Lebensmodell finden kannst? Hier kannst Du einen kostenlosen Impuls-Call buchen.

Wer schreibt hier?
Rund 57.342 Stunden unseres Lebens verbringen wir im Job. Er sollte also besser wirklich zu uns passen.
Ich bin Tamara. Dein Jobcoach.
Mit meiner langjährigen Erfahrung im HR und als Coach unterstütze ich Dir auf Deinem Weg zum Traumjob. Egal ob es eine bessere Version Deines bestehenden Jobs ist, etwas ganz Neues, oder ein Jobmix, mit dem Du alle Deine Stärken ausleben kannst.
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