Warum auf LinkedIn jeder seinen Traumjob hat - nur Du nicht
- tamaraschopka
- 25. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Oder: Warum der Blick auf LinkedIn trügen kann
Montagmorgen, 8:47 Uhr. Du sitzt mit einem halbkalten Kaffee an Deinem Schreibtisch, klickst Dich durch Deine Mails und versuchst, den Kolleginnen aus dem Weg zu gehen, die sich mal wieder über den Ton im letzten Meeting aufregen.
Irgendwann, zwischen zwei Tabellen und einem schlecht formatierten PDF, landest Du bei LinkedIn. Und da geht’s los.
🎉 "Endlich darf ich es verkünden: Mein neuer Traumjob bei "FancyFirmamitcoolem Namen"– wo Purpose auf Innovation trifft!"
🌍 "Gerade von einem spannenden Leadership-Retreat in Kopenhagen zurück – inspiriert, motiviert, voller Ideen!"
💥 "So stolz auf unser Team! Was für ein unglaublicher Pitch-Day!"
Du scrollst. Und scrollst. Und mit jedem Beitrag wächst das Gefühl: Alle anderen leben ihren Traumjob. Nur Du nicht.

Was Du auf LinkedIn siehst – und was Du nicht siehst
Lass uns das kurz einordnen. LinkedIn ist kein Tagebuch. Es ist eine Bühne. Und wie auf jeder Bühne wird nur ein Ausschnitt gezeigt – und zwar der, der glänzt.
Was Du siehst:
Beförderungen
Wechsel zu angesagten Unternehmen
Keynotes, Konferenzen, internationale Projekte
Jobs mit Sinn, Wirkung und ganz viel Impact
Was Du nicht siehst:
die x-te Überstunde am Freitagabend
das Zoom-Meeting mit dem dominanten Chef
die Momente der Selbstzweifel
die E-Mails mit dem Betreff „Dringend“ um 21:32 Uhr
Auch Traumjobs haben Schattenseiten. Selbst auf den scheinbar perfekten Positionen gibt es Routinen, Konflikte, Selbstzweifel und Tage, an denen man einfach keinen Bock hat. Nur redet darüber kaum jemand.
Und posten tut es erst recht keiner.
Die Psychologie dahinter: Warum es sich so falsch anfühlt
Wenn Du das Gefühl hast, in einem „okayen“ Job festzustecken, während alle anderen „die Welt retten“, bist Du nicht allein. Dieses Gefühl hat sogar einen Namen: Social Comparison Theory – also das ständige Vergleichen mit anderen, das unser Selbstbild verzerren kann.
Das Problem: Wir vergleichen unser ganz normales Berufsleben mit einer inszenierten Best-of-Version der anderen. Kein Wunder also, dass wir dabei oft den Kürzeren ziehen.
Dazu kommt: Negativity Bias. Unser Gehirn merkt sich schlechte Erfahrungen stärker als gute. Was bleibt also hängen vom Tag? Der nervige Kommentar im Call. Die unklare Anweisung. Der nicht gewürdigte Einsatz. Alles Dinge, die man im LinkedIn-Post nicht sieht – aber die unseren Arbeitsalltag prägen.
Was Du tun kannst – statt Dich klein zu fühlen
Mach Dir bewusst: Jeder Job hat zwei Seiten.
Auch wenn jemand seinen Job liebt – das heißt nicht, dass er jeden Tag liebt. Kein Job ist durchgehend inspirierend. Und keiner ist frei von Kompromissen.
Reflektiere, was ein Traumjob für Dich persönlich bedeutet.
Mal ganz abseits von Social Media: Was ist Dir wirklich wichtig?
Ist es Freiheit? Sicherheit? Einfluss? Kreativität? Oder vielleicht einfach: ein kollegiales Team und ein 32-Stunden-Job mit fairer Bezahlung? Mach Deine eigene Definition – nicht die von LinkedIn.
Tracke Deinen Arbeitsalltag.
Klingt banal, hilft aber: Notiere Dir eine Woche lang jeden Tag, was Dir gefallen hat und was nicht. Du wirst überrascht sein, wie viel Positives Du übersehen hast.
Tausch Dich mit echten Menschen aus – nicht nur mit Algorithmen.
Frag Kolleginnen oder Freundinnen ehrlich: „Wie zufrieden bist Du eigentlich mit Deinem Job?“ Du wirst schnell merken: Die Realität ist meist viel nuancierter als der Feed.
Reduzier Deine Social Media Time
Es kann so einfach sein. Und wenn Du merkst, die ständigen Erfolgsmeldungen tun Dir gerade nicht gut und Du kannst Dich nicht so gut abgrenzen: Lass LinkedIn und Co. öfter mal zu. Und wenn Dir die Disziplin fehlt. Sperr die Apps auf Deinem Smartphone.
Fazit: Du hast nicht den falschen Job – Du hast nur einen echten
Wenn Du das Gefühl hast, alle anderen hätten ihren Traumjob gefunden – dann liegt das weniger an Deinem Job und mehr an dem Bild, das Dir die Plattformen jeden Tag zeigen.
Es ist okay, wenn Dein Job nicht jeden Tag Sinn stiftet. Es ist okay, wenn Du manchmal frustriert bist. Und es ist mehr als okay, wenn Du nicht ständig etwas „Großes“ bewegst, sondern einfach gute Arbeit leistest.
Vielleicht hast Du Deinen Traumjob längst – nur sieht er eben nicht aus wie ein LinkedIn-Post.
Wenn Du das Gefühl hast, dass Du in Deinem Job mehr willst – aber nicht weißt, wie dieser nächste Schritt aussehen kann, lass uns sprechen. In einem kostenlosen Kennenlerngespräch finden wir gemeinsam heraus, was Dein echter Traumjob sein könnte – inklusive Schattenseiten, aber dafür passend zu Deinem Leben.

Wer schreibt hier?
Rund 57.342 Stunden unseres Lebens verbringen wir im Job. Er sollte also besser wirklich zu uns passen.
Ich bin Tamara. Dein Jobcoach.
Mit meiner langjährigen Erfahrung im HR und als Coach unterstütze ich Dir auf Deinem Weg zum Traumjob. Egal ob es eine bessere Version Deines bestehenden Jobs ist, etwas ganz Neues, oder ein Jobmix, mit dem Du alle Deine Stärken ausleben kannst.
Du willst mehr erfahren? Lass uns kennenlernen!



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