Warum Du nie wirklich zufrieden bist mit Deinem Job – und wie es Dir doch gelingt
- tamaraschopka
- 10. Okt. 2024
- 5 Min. Lesezeit
„An einem durchschnittlichen Arbeitstag denke ich zwei Mal daran zu kündigen, bin drei Mal überzeugt, den besten Job der Welt zu haben, und den Rest der Zeit ist es irgendwie okay.“ Diese ehrliche Antwort habe ich einer Kollegin gegeben, als sie mich fragte: "Und, wie gefällt Dir Dein Job?"
Dieses ständige Auf und Ab meiner Gefühle hat meinen Arbeitsalltag jahrelang bestimmt – obwohl ich genau den Job hatte, den ich immer wollte.
Ich wollte etwas bewirken, hinter dem stehen, was ich tue, und einen echten Unterschied machen. Nur leider hat es sich nie ganz richtig angefühlt.
Kommt Dir das bekannt vor?
Vielleicht kennst auch Du diesen Wunsch: Nicht nur irgendeinen Job zu haben, sondern eine erfüllende Arbeit, die Dir das Gefühl gibt, wirklich etwas zu bewegen. Du bist bereit, hart zu arbeiten, Dich weiterzubilden und in Deine persönliche Entwicklung zu investieren. Du gibst alles, um Deinen Job nicht nur gut, sondern richtig gut zu machen. Und dennoch ist da dieses nagende Gefühl – diese Unzufriedenheit, die Dich nicht loslässt, egal, wie oft Du den Job wechselst oder wie hart Du an Dir arbeitest.
Warum das Gefühl der Unzufriedenheit immer wiederkommt
Wenn Du Dich in dieser Beschreibung wiederfindest, bist Du vermutlich ein sogenannter „Erfüllungsarbeiter“ oder eine "Erfüllungsarbeiterin". Dein Job ist für Dich mehr als ein Mittel zum Zweck. Du willst Deine Stärken ausleben, etwas bewegen, die Welt ein kleines Stückchen besser machen.
Aber warum ist es gerade für Dich so schwer, echte Zufriedenheit zu finden?
Die Antwort ist einfach: Je höher Deine Erwartungen sind, desto schwieriger wird es, diese zu erfüllen. Während viele Menschen klare, greifbare Ziele verfolgen – wie ein bestimmtes Gehalt oder Statussymbole –, strebst Du nach etwas, das schwerer zu messen ist: Erfüllung, Wirksamkeit und die Möglichkeit, Deine Talente voll auszuschöpfen.
Vielleicht kennst Du dieses Szenario:
Stell Dir vor, Du bist gerade in der Mittagspause und scrollst durch Instagram. Überall siehst Du Postings von Menschen, die scheinbar ihre Traumjobs gefunden haben. Sie erzählen von ihren Erfolgen, von der Freude an der Arbeit und davon, wie sie sich erfüllt fühlen. Du fragst Dich, warum es bei Dir nicht so ist. Du gibst alles, hast Dir Deinen Job selbst ausgesucht, aber trotzdem fehlt da etwas. Der Gedanke, dass das vielleicht nie so sein wird, setzt sich fest. Wieder einmal fragst Du Dich: Was mache ich falsch?
Der wahre Grund für Deine Unzufriedenheit ...
Die Wahrheit ist: Du machst nichts falsch. Deine Unzufriedenheit kommt nicht trotz Deines Engagements und Deiner hohen Ansprüche – sie kommt genau deswegen. Denn Du entwickelst Dich ständig weiter, bildest Dich fort, lernst neue Dinge. Aber Dein Job bleibt verändert sich nicht so schnell. Es entsteht eine Lücke zwischen Deinem persönlichen Wachstum und Deiner beruflichen Situation. Und genau diese Lücke führt zu dem Gefühl, dass etwas nicht stimmt.
... und wie Du das ändern kannst
Das bedeutet aber nicht, dass Du Dich damit abfinden musst. Es gibt Wege, wie Du trotz Deiner Erwartungen langfristig Zufriedenheit im Job finden kannst. Hier sind fünf Schritte, die Dir dabei helfen:
1. Akzeptiere das Gefühl als Teil Deiner Reise
Erstmal: Entspann Dich. Die Unzufriedenheit wird immer mal wieder vorbeikommen. Sie ist kein Zeichen dafür, dass Du auf dem falschen Weg bist, sondern oft ein Hinweis darauf, dass Du Dich weiterentwickelt hast. Je mehr Du Dich beruflich und persönlich veränderst, desto öfter wirst Du dieses Gefühl erleben. Und das ist in Ordnung.
2. Mach Deine Ziele greifbar
Es ist schwer, Zufriedenheit zu erreichen, wenn Du nicht weißt, was genau Dir fehlt. Statt Dich mit der großen Frage "Was will ich wirklich?" zu überfordern, konzentriere Dich auf konkrete, kurzfristige Ziele.
Frage Dich: Was will ich in den nächsten drei Monaten erreichen, erleben, lernen und verändern?
Erreichen: Welche beruflichen Meilensteine möchtest Du setzen?
Erleben: Welche Erfahrungen möchtest Du machen?
Lernen: Welche Fähigkeiten oder Kenntnisse möchtest Du vertiefen?
Verändern: Gibt es Aspekte Deiner Arbeit, die Du verbessern möchtest?
Wenn drei Monate zu lang erscheinen, beginne mit einem kürzeren Zeitraum wie vier Wochen. Das Wichtigste ist, dass Du realistische Ziele setzt, die Dir das Gefühl geben, auf dem richtigen Weg zu sein.
3. Vom Grübeln ins Handeln kommen
Jetzt, wo Du Deine Ziele definiert hast, geht es darum, ins Handeln zu kommen. Überlege Dir konkrete Schritte, die Du umsetzen kannst, um diese Ziele zu erreichen. Du wirst erstaunt sein, wie schnell sich das Gefühl der Unzufriedenheit verringert, wenn Du aktiv an Deiner Situation arbeitest.
Egal, wie unbedeutend der erste Schritt erscheint, setze ihn gleich um. Ja, jetzt sofort. Das Gefühl, die Kontrolle zu übernehmen, wird Dir helfen, den Knoten in Deinem Kopf zu lösen.
4. Verschaff Dir ein realistisches Bild
Unsere Emotionen können uns in die Irre führen - gerade wenn Deine Zufriedenheit so Yo-Yo-mäßig unterwegs ist wie meine. Eine Methode, um ein realistischeres Bild Deiner beruflichen Zufriedenheit zu bekommen, ist das tägliche Tracking. Notiere Dir jeden Tag, wie Du Dich in Deinem Job fühlst. Ob Du eine Skala von 1-10 verwendest oder ein paar Sätze schreibst, bleibt Dir überlassen.
Das spannende an dieser Übung ist, dass wir unseren Job oft deutlich besser bewerten, wenn wir unser Befinden im Moment festhalten, als wenn wir abstrakt über unsere Zufriedenheit nachgrübeln. Das liegt daran, dass unser Gehirn leider evolutionär immer zum Negativen tendiert – und Dir so eine Unzufriedenheit vorgaukelt, die vielleicht gar nicht so groß ist.
5. Mach die Veränderung zu Deiner Normalität
„Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ - Heraklit
Zu guter Letzt: Mach Dir bewusst, dass berufliche Zufriedenheit nichts ist, was man einmal erreicht und dann abhaken kann. Dein Job muss zu Deinem Leben passen – und genau wie Du Dich immer weiterentwickelst, darf sich auch Dein Job immer wieder mit Dir verändern. Das heißt nicht, dass Du irgendetwas falsch machst. Und die Lösung muss auch nicht immer die Kündigung oder eine komplette Neuorientierung sein. Du kannst zum Beispiel ein neues Projekt übernehmen, intern wechseln oder Dir ein kleines Side-Business aufbauen, das Dich fordert. So passt Du Deine Jobsituation kontinuierlich an Dein Leben an.
Fazit: Warum Deine Unzufriedenheit eigentlich etwas Gutes ist
Die Unzufriedenheit, die Du in Deinem Job spürst, ist kein Zeichen dafür, dass Du versagt hast. Sie zeigt vielmehr, dass Du hohe Erwartungen hast – an Dich selbst und an Deine Arbeit. Und das ist gut so. Du hast das Potenzial, einen Job zu finden, der nicht nur „okay“ ist, sondern der Dich wirklich erfüllt.
Der Weg dahin mag nicht immer einfach sein, aber er lohnt sich. Indem Du Dich aktiv mit Deinen Zielen auseinandersetzt, ins Handeln kommst und offen für Veränderungen bleibst, kannst Du langfristige Zufriedenheit erreichen - und dabei die Erfüllung finden, die Du suchst.
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