Wie der rote Faden im Lebenslauf für Dich zum Türöffner statt zum Showstopper wird
- tamaraschopka
- 5. Mai
- 4 Min. Lesezeit
In den letzten Wochen war ich wieder einmal ziemlich aktiv im Recruiting. Und ja: Der Markt 2025 ist härter. Umkämpfter. Mit vielen interessanten Kandidaten pro Stelle.
Gut für die einstellenden Unternehmen. Aber herausfordernd für die Bewerber.
Ich versuche im Recruiting, jeder Bewerbung die Aufmerksamkeit zu geben, die sie verdient. Aber: Ganz oft hatte ich nach dem Lesen der Unterlagen einfach nur ein Fragezeichen im Kopf: Warum bewirbt diese Person sich bei uns?

Der rote Faden im Lebenslauf - der Gamechanger im Recruiting
Vielleicht hast Du es auch schon mal gehört – oder gelesen: „Der rote Faden im Lebenslauf fehlt.“ Und Du fragst Dich: Was genau soll das eigentlich heißen?
Ist das ein Synonym für „lückenlos“? Oder bedeutet es, dass man schon mit 18 wissen muss, was man mit 40 tun will? (Spoiler: Nein.)
Die Wahrheit ist: Der rote Faden ist einer der entscheidendsten Faktoren, wenn es darum geht, ob Du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst – oder eben nicht. Und das Gute ist: Du kannst ihn selbst in Deinem Lebenslauf sichtbar machen, auch wenn Deine Stationen auf den ersten Blick vielleicht nicht wie aus einem Guss wirken.
Was steckt wirklich hinter dem „roten Faden“?
Viele denken beim roten Faden an eine perfekte, gradlinige Karriere. Aber das ist ein Irrtum.
Personalsuche, unbesetzte Stellen und Onboarding sind teuer. Unternehmen suchen deshalb Mitarbeiter, bei denen zumindest die Chance besteht, dass sie länger bleiben und konstant gute Leistungen abrufen. Die einfach passen.
Es geht also beim roten Faden im Lebenslauf um zwei einfache Fragen:
Kannst Du den Job?
Und willst Du den Job?
Der rote Faden im CV heißt also: Es ist ein klares Match. Deine Geschichte zeigt, warum Du da stehst, wo Du heute bist – und warum Du genau jetzt in diese neue Rolle passt.
Wenn das beantwortet werden kann, entsteht beim Gegenüber der Eindruck: „Ja, das passt.“ Und genau dieses Gefühl öffnet Dir die Tür zum Gespräch.
Der häufigste Fehler, wenn es um den roten Faden im Lebenslauf geht.
Immer wieder höre ich von Kandidaten, dass sie Vieles bewusst offen lassen, da sie lieber in einem persönlichen Gespräch überzeugen möchten.
Eine klare Empfehlung von mir: Tu das nicht.
Warum? Dazu ein kleiner Blick hinter die Kulissen:
Selbst in kleinen Unternehmen kommen heute auf spannende Stellen 50-100 Bewerbungen. Oft auch mehr.
Für ein Telefoninterview benötigt ein Recruiter mit Vorbereitung, Terminvereinbarung, dem eigentlichen Gespräch und der Dokumentation ca. 1 Stunde.
Und jetzt siehst Du schon das Problem: Niemand hat Zeit für 100 Stunden Telefoninterviews. Schon gar nicht, wenn es schnell gehen soll mit der Einstellung.
Deshalb wird vorab aussortiert. Und deshalb müssen Deine Unterlagen für sich sprechen. Mit einem klar erkennbaren Roten Faden.
Der rote Faden im Lebenslauf in der Praxis: Was Recruiter wirklich sehen wollen
1. Kannst Du den Job?
Die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Du im Bewerbungsprozess weiter kommst: Der Recruiter muss den Eindruck bekommen, dass Du den Aufgaben auf der Stelle gewachsen bist. Dass Du das Unternehmen mit Deiner Leistung voranbringen wirst.
Du musst also ganz klar aufzeigen, dass Du die nötigen Erfahrungen und Kompetenzen mitbringst. Orientiere Dich dazu an den Anforderungen aus der Stellenanzeige und hebe hervor, was Dich genau hier auszeichnet. Das ist definitiv erfolgsversprechender als alles aufzulisten, was Du jemals getan hast. Und ja, das bedeutet, dass Du Deine Unterlagen für jede Stelle neu aufbereiten musst.
Übrigens: Einen roten Faden aufzuzeigen bedeutet nicht, dass Du genau diese Position bereits einmal ausgeübt haben musst. Du kannst die erforderlichen Fähigkeiten auch in anderen Stellen oder im Privaten erworben haben.
Wenn Du zum Beispiel dreimal in ganz unterschiedlichen Branchen gelandet bist, aber immer als Schnittstelle zwischen Teams und Prozessen gearbeitet hast – voilà, da ist Dein roter Faden.
2. Willst Du den Job?
Damit das Unternehmen auch mittelfristig auf Dich bauen kann, musst Du Dich nicht nur mit den Aufgaben wohl fühlen, sondern auch mit dem Unternehmen, seinen Zielen und seiner Kultur.
Erkläre also in Deinen Unterlagen, warum diese Stelle in diesem Unternehmen genau der richtige Schritt für Dich ist - und nicht nur ein zufälliger Treffer im Stellenportal.
Damit verschaffst Du Dir einen Vorsprung gegenüber anderen Kandidaten, die sich kaum über das Unternehmen informieren und den immergleichen Lebenslauf an hundert Unternehmen senden.
Fazit: Der rote Faden im Lebenslauf ist kein Hexenwerk
Der rote Faden bedeutet nicht, dass Du nie abbiegen durftest. Sondern dass Du Deinen Weg erklären kannst. Und dass Du zeigen kannst, warum genau dieser Job der nächste, logische Schritt für Dich ist.
Wenn Du Dir unsicher bist, wie Du diesen roten Faden in Deinem Lebenslauf sichtbar machen kannst – oder wie Du Deine Geschichte im Anschreiben auf den Punkt bringst: Ich helfe Dir gerne dabei. Schreib mir einfach!

Wer schreibt hier?
Rund 57.342 Stunden unseres Lebens verbringen wir im Job. Er sollte also besser wirklich zu uns passen.
Ich bin Tamara. Dein Jobcoach.
Mit meiner langjährigen Erfahrung im HR und als Coach unterstütze ich Dir auf Deinem Weg zum Traumjob. Egal ob es eine bessere Version Deines bestehenden Jobs ist, etwas ganz Neues, oder ein Jobmix, mit dem Du alle Deine Stärken ausleben kannst.
Du willst mehr erfahren? Lass uns kennenlernen!



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