Berufseinstieg 2026: 40 Bewerbungen für ein Vorstellungsgespräch. Willkommen im neuen Normal.
- tamaraschopka
- 1. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
„Früher hat man sich dreimal beworben – und zweimal wurde man eingeladen.“ So oder so ähnlich klingt es oft, wenn die Generation unserer Eltern über den Berufseinstieg spricht. Heute sieht das anders aus: Wer frisch von der Uni kommt, schreibt im Schnitt 40 Bewerbungen für ein Vorstellungsgespräch.
Das hat eine aktuelle Studie von Stepstone ergeben.1 Und sie bringt damit etwas auf den Punkt, das viele junge Menschen gerade hautnah erleben.
Berufseinstieg 2026: Warum es gerade so schwer ist
Ich weiß noch, wie herausfordernd es war, den passenden Job zu finden, als ich selbst am Anfang stand. Jede Absage tat weh – und damals wusste ich noch nicht, wie richtig sie im Nachhinein war. Denn: Nicht jeder Job, für den man gemäß Ausschreibung qualifiziert ist, passt auch wirklich.
Aber heute scheint es noch mal eine Nummer härter zu sein. Die Gründe dafür sind vielfältig:
Die Wirtschaft steckt in einer Schwächephase
Immer mehr Prozesse werden automatisiert oder durch KI ersetzt
Der Wettbewerb ist intensiver denn je
Und all das trifft auf eine Generation, die gerade jetzt loslegen will – mit frischem Abschluss, Energie und Ideen.
Das Problem aus wirtschaftlicher Sicht: Wer heute keine Junioren einstellt, dem fehlen morgen die Seniors.
Aber das hilft Dir natürlich gerade wenig, wenn Du auf Deine nächste Rückmeldung wartest – und wieder nur eine Absage bekommst.
Was viele Absagen mit Deinem Selbstbewusstsein machen
Wenn Du gerade Bewerbungen schreibst und Absage um Absage bekommst, ist das nicht nur frustrierend. Es kann auch an Deinem Selbstwert nagen. Dabei hat das oft viel weniger mit Dir zu tun, als Du vielleicht denkst.
Denn: Gerade wenn die Einstiegsstellen so hart umkämpft sind wie jetzt, ist eine Absage keine Entscheidung gegen Dich. Sondern sie heißt nur, das jemand anders diesmal diese Nase vorn hatte.
Doch es gibt Strategien, die dafür sorgen, dass dieser jemand nächstes Mal Du bist.
Was Du tun kannst, um den Berufseinstieg 2026 zu schaffen
Hier sind fünf konkrete Tipps, die Dir dabei helfen können, den Berufseinstieg 2026 zu meistern – auch wenn es gerade zäh läuft:
➤ 1. Die richtige Balance finden
Eine Bewerbung nach der anderen mit einer KI zu erstellen, spart Zeit – bringt aber selten echte Ergebnisse. Genauso wenig bringt es, sich auf „den einen Traumjob“ zu versteifen und nichts anderes mehr zu sehen.
Die Lösung liegt dazwischen: Strategisch vorgehen, ohne Scheuklappen aufzusetzen. Bewerbe Dich gezielt – aber nicht ausschließlich. Und achte darauf, Deine Unterlagen individuell auf die Stellen auszurichten.
➤ 2. Netzwerken, wo es geht – online und offline
Viele Einstiegsjobs werden gar nicht ausgeschrieben, sondern intern oder über Kontakte vergeben. Das klingt ungerecht – ist aber Realität.
Deshalb: Nutze jede Chance zur Vernetzung. Schreib Menschen auf LinkedIn an, gehe zu Events, sprich offen darüber, dass Du suchst. Je mehr Leute wissen, was Du kannst, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Dich jemand empfiehlt oder auf eine passende Stelle hinweist.
➤ 3. Praktika und Werkstudentenjobs nutzen – schon während des Studiums
Wenn Du noch studierst oder gerade am Ende bist: Nutze jede Gelegenheit, um Einblicke zu bekommen. Praktika, Werkstudentenstellen oder auch Thesis-Projekte mit Unternehmen sind perfekte Türöffner.
Viele Arbeitgeber stellen bevorzugt Leute ein, die sie schon kennen – weil sie wissen, was sie erwartet. Diese Chancen solltest Du Dir nicht entgehen lassen.
➤ 4. Zeige Deine Zukunftskompetenzen
Nur weil Du noch keine jahrelange Berufserfahrung hast, heißt das nicht, dass Du nichts zu bieten hast. Im Gegenteil: Skills wie digitale Kompetenz, ein sicherer Umgang mit KI oder Offenheit für Neues sind heute gefragt – und die bringst Du vielleicht sogar stärker mit als viele andere.
Mach diese Skills sichtbar – z.B. durch Projekte, ehrenamtliches Engagement oder Weiterbildungen, die Du bereits gemacht hast.
➤ 5. Durchhalten. Wirklich.
So simpel – und doch so schwer: Dranbleiben ist die halbe Miete. Ja, es ist frustrierend. Und ja, Du darfst zwischendurch zweifeln, heulen, schimpfen. Aber: Aufgeben ist keine Alternative.
Der erste Job ist bewerbungstechnisch oft der schwierigste. Aber wenn der Einstieg einmal geschafft ist und es passt, öffnet sich eine ganz neue Welt - mit ständig neuen Möglichkeiten.
Fazit: Du bist nicht allein – aber Du brauchst eine Strategie
Wenn es im Schnitt 40 Bewerbungen für ein Vorstellungsgespräch braucht, dann ist das vor allem eines: ein systemisches Problem. Du bist nicht das Problem. Aber Du kannst einen Weg finden, damit umzugehen – und ihn auf Deine Weise zu meistern.
Und vielleicht ist genau diese Phase später mal das, worauf Du stolz zurückblickst: Weil Du Dich nicht hast unterkriegen lassen.

Wer schreibt hier?
Rund 57.342 Stunden unseres Lebens verbringen wir im Job. Er sollte also besser wirklich zu uns passen.
Ich bin Tamara. Dein Jobcoach.
Mit meiner langjährigen Erfahrung im HR und als Coach unterstütze ich Dir auf Deinem Weg zum Traumjob. Egal ob es eine bessere Version Deines bestehenden Jobs ist, etwas ganz Neues, oder ein Jobmix, mit dem Du alle Deine Stärken ausleben kannst.
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