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Beruf und Identität: Wie sehr bestimmt unser Job eigentlich unsere Identität?

Spoiler: Viel mehr, als wir oft glauben – und das ist gar nichts Schlechtes.


Wenn wir über unsere Identität sprechen, meinen wir damit mehr als nur einen Jobtitel oder eine Rolle. Identität ist das, was uns ausmacht: unsere Werte, Überzeugungen, Erfahrungen, unser Auftreten – kurz gesagt, unser ganz eigenes Selbstbild. Und dieses Selbstbild ist nicht statisch. Es verändert sich – und das ist gut so.


Aber genau hier wird es spannend: Denn kaum etwas hat so großen Einfluss darauf, wer wir sind und wie wir uns sehen, wie unser Job.



Warum Dein Beruf so viel über Deine Identität sagt


Natürlich: Du bist mehr als Dein Job. Und trotzdem ist der Job einer der mächtigsten Hebel, wenn es darum geht, wie Du Dich selbst wahrnimmst – und wie andere Dich wahrnehmen. Denn unsere Identität ist nichts, was wir verzweifelt suchen und finden müssen. Wir können sie selbst gestalten.


Warum? Weil Dein Beruf gleich mehrere Lebensbereiche gleichzeitig beeinflusst. Hier sind einige Beispiele:


  • Zeit: Du verbringst einen großen Teil Deiner wachen Stunden mit Arbeit. Ob Du willst oder nicht, sie prägt also einen bedeutenden Anteil Deines Lebens.

  • Kleidung: Was Du trägst, wird oft durch Deine Branche und Position bestimmt. Ein Mechaniker wird morgens zu anderer Kleidung greifen als ein Versicherungsmakler.

  • Umfeld: Die Menschen, mit denen Du arbeitest, siehst Du manchmal häufiger als Deinen Partner oder Deine Familie. Wenig überraschend also, dass auch sie Dein Selbstbild beeinflussen.

  • Sprache & Verhalten: Auch wie Du sprichst und Dich verhältst, passt sich oft an Deinen Jobkontext an.

  • Finanzen: Dein Einkommen beeinflusst, wie viel Spielraum Du für die Gestaltung anderer Lebensbereiche hast, ob Du zum Beispiel Abends eher zuhause ist oder Dich in einem schicken Restaurant verköstigen lässt.

  • Selbstbild: Erfolg, Anerkennung und Sinn im Job wirken sich direkt auf Dein Selbstwertgefühl auf.


All das formt Deine Identität. Und deshalb fühlt es sich oft so fundamental an, wenn sich im Job etwas verändert – egal ob freiwillig oder unfreiwillig.


Aber: Du bist nicht eine Identität – Du darfst viele sein


Gerade im Kontext beruflicher Neuorientierung taucht häufig eine Frage auf: „Was ist meine wahre Identität?“ Und dahinter steckt oft der Wunsch, endlich anzukommen – diesen einen Job zu finden, der sich richtig anfühlt, zu 100 % zu einem passt und bestenfalls für immer hält.


Doch die Wahrheit ist: Diese eine, fixe Identität gibt es nicht. Zumindest nicht für die meisten von uns. Und das ist auch gar nicht notwendig.


Du bist nicht festgelegt – Beruf und Identität dürfen sich ändern


Deine Identität entwickelt sich weiter – mit jeder neuen Erfahrung, mit jeder Entscheidung, die Du triffst, und mit jedem Rollenwechsel im Leben. Du darfst ausprobieren, verwerfen, neu denken.


Dabei geht es nicht nur darum, wer Du sein willst, sondern auch, wer Du nicht sein willst. Und das entdeckst Du am besten beim Ausprobieren. Die bekannte Arbeitsforscherin Herminia Ibarra schreibt dazu:


„Working identity is not just who we are. It is also who we are not. Being able to discard possibilities means we are making progress.“

Du darfst heute die ambitionierte Projektmanagerin sein, die durchorganisiert und zielstrebig ihre Projekte leitet – und morgen die Gründerin eines kleinen Kreativbusiness, die ihre eigene Arbeitswelt neu definiert. Beides ist echt. Beides bist Du.


Identitätsarbeit: Warum berufliche Veränderung so emotional ist


Vielleicht hast Du schon einmal erlebt, wie sehr ein Jobwechsel an Dir „rütteln“ kann – selbst wenn Du die Entscheidung freiwillig getroffen hast. Das liegt daran, dass berufliche Veränderung immer auch Identitätsarbeit ist.


Du verabschiedest Dich von einem Teil Deiner bisherigen Rolle – und das kann ganz schön weh tun. Gleichzeitig machst Du Platz für etwas Neues, das erst noch Gestalt annehmen muss.


Diese Phase ist oft geprägt von Unsicherheit, aber auch von einer ungeheuren Freiheit: Du darfst Dich neu erfinden.


Und wenn Du noch nicht weißt, wer Du „beruflich“ sein willst?


Dann bist Du nicht allein. Und vor allem: Dann machst Du nichts falsch.


Es ist völlig okay, wenn Du gerade das Gefühl hast, in keine berufliche Schublade so richtig zu passen. Oder wenn Du unterschiedliche Interessen hast, die scheinbar nicht zusammengehen. Oder wenn Du einfach noch nicht genau weißt, was sich für Dich „richtig“ anfühlt.


Das bedeutet nicht, dass Du keine Identität hast – es bedeutet, dass Du sie gerade gestaltest.


Fazit: Du darfst Dich verändern – und Dein Job darf es auch


Dein Job beeinflusst Deine Identität – ja. Aber Du hast jederzeit die Möglichkeit, diese Identität bewusst zu gestalten. Nicht, indem Du eine Rolle spielst, die Dir nicht entspricht. Sondern indem Du neugierig bleibst, Dich ausprobierst und mutig genug bist, alte Versionen von Dir hinter Dir zu lassen.


Und wenn Du irgendwann das Gefühl hast, dass Dein Job nicht mehr zu Dir passt – dann heißt das nicht, dass Du falsch bist.


Es heißt nur, dass Du gewachsen bist.


Du willst herausfinden, welcher Job gerade wirklich zu Dir passt?


Dann lass uns gemeinsam schauen, welche Identitäten in Dir schlummern – und wie Du den nächsten beruflichen Schritt so gestalten kannst, dass er wirklich zu Deinem Leben passt.





Wer schreibt hier?


Rund 57.342 Stunden unseres Lebens verbringen wir im Job. Er sollte also besser wirklich zu uns passen.


Ich bin Tamara. Dein Jobcoach.


Mit meiner langjährigen Erfahrung im HR und als Coach unterstütze ich Dir auf Deinem Weg zum Traumjob. Egal ob es eine bessere Version Deines bestehenden Jobs ist, etwas ganz Neues, oder ein Jobmix, mit dem Du alle Deine Stärken ausleben kannst.


Du willst mehr erfahren? Lass uns kennenlernen!

 
 
 

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